Inhalt
Die Offenbarung des Johannes ist laut ihres ersten Verses unmittelbar von Gott gegeben und vom “Engel Jesu” dem Johannes mitgeteilt. Der Zeitpunkt dieser Übergabe liegt, gestützt von den Inhalten der Sieben Sendschreiben, etwa in den Jahren um 95 n.Chr.. Dieser Zeitbezug der Sieben Sendschreiben bedeutet aber nicht das Einfließen eines Zeitberichtes in diese Offenbarung. Vielmehr bedient sich Gott bei der Verfassung dieser Briefe der Kunstform der ‘literarischen Briefe’, in denen die Schilderung realen Geschehens zur Vorstellung allgemein gültiger Inhalte genutzt wird.
Vielmehr ist der gesamte Inhalt dieser Offenbarung Gottes von Gott in der Himmelssprache verfaßt. Der vorliegende Text dieser Offenbarung ist folglich eine Übersetzung der Himmelssprache durch den Engel Jesu für den irdischen Bereich mittels Bildern und verbalen Besonderheiten. Sie müssen mit Hilfe des Heiligen Geistes in die Sprache der Menschen überführt werden.
Inhaltlich schildert Gott in dieser Kundgabe den abschließenden Teil der Auseinandersetzung mit seinem Widersacher Satan, dem Fürst dieser Welt, die Gott bis zu der völligen Überwindung Satans durch seine Isolierung im sogenannten Feuersee abschließend bewirkt. Darin läßt Gott im Kapitel 11/12 erkennen, daß Gläubige eine wesentliche Rolle im Vorgehen Gottes gegen Satan innehaben, wie das beispielhaft an den zwei Zeugen Jesu deutlich wird, Das läßt auch die wichtige Rolle des Evangeliums in diesem Vorgehen Gottes erkennen.
Deshalb enthaaltetn weite Teile dieser Offenbarung das Wirken Gottes durch die Inhalte des Evangeliums unter den Seinen, was mit den Sieben Sendschreiben beginnt. Sie vermitteln die Form, innerhalb derer Gläubige in ihrer Hingabe an das Wirken des Geistes Gottes an und in ihnen bis in vollständige Gemeinschaft mit Gott gedeihen können, soweit das einem Geschöpf mögliche ist. So kommen sie in die Lage, Gottes erfolgreiche Mitarbeiter zu sein. Neben anderem verhelfen sie Gott zunächst zum Erdensturz Satans und am Ende zur Isolierung Satans im sogenannten Feuersee. Weitere parallel laufende Berichte geben Einblick in unterschiedlich intensives Wachstum von Gläubigen in Gottes Gegenwart und den daraus folgenden Schicksalen.
Damit erhellt sich letztlich auch ein wesentliches Motiv Gottes, diese Offenbarung dem Menschen mit auf den Weg zu geben. Die heutige Situation der Christen verdeutlicht lebhaft, wie wichtig dieser Augenöffner für sie ist. Das 17. Kapitel weist nämlich auf eine wesentlich spätere Aktualität dieser Offenbarung Gottes als zu der Zeit ihrer Kundgabe. Johannes meint zwar, ihre Realisierung in seiner Zeit vertreten zu können, doch wird er von den zeitlichen Entwicklungen im Einklang mit dieser Kundgabe Gottes ins Unrecht gesetzt wird.
Die Offenbarung richtet sich durch entsprechende Passagen auch an die Weltmenschen, um sie auf ihre falsche Haltung aufmerksam zu machen, die sie im Sündenfall von Satan übernommen haben. Somit ist das Schicksal Satans beispielgebend für das ihrige. Gott räumt dem deshalb ebenfalls breiten Raum in seiner offenbarenden Vorausschau ein, um sie zu ermuntern, ihren Ausweg in der Hinwendung zu Gott in Christus wahrzunehmen.
Bei diesem Blick in die Welt wird bekannt, daß Satan nach seinem Erdensturz in kurzer Zeit ein Reich auf der Erde aufbaut, das in seinen Vorstellungen gestaltet und von seiner Mentalität durchzogen ist. Es ist ein kleinerer ihm verbliebener Herrschaftsbereich, mit dem er trotz allem die Fortdauer seiner Anmaßung, wie Gott zu sein, gegenüber Gott verteidigen will. Aufgrund seiner Geschöpflichkeit macht er jedoch Fehler beim Ausbau seines Reiches, weshalb ihm alles “Gewonnene unter den eigenen Händen zerrinnt”. Einsichtig zerbricht es daraufhin vor Gott und wird zeitlich begrenzt gebunden.
Gott widmet sich anschließend den Menschen im 1000jährigen Reich des göttlichen Friedens, um weitere von ihnen für sich zu gewinnen und zur Vollkommenheit zu führen. Satan wird am Ende dieser Zeit wieder in seine vormaligen Rechte eingesetzt und hätte Gelegenheit, unter Einsicht in die Sinnlosigkeit seiner Anmaßung erneut Gemeinschaft Gottes und Einordnung in Gottes Reich zu suchen und anzunehmen. Er bleibt aber der Feind Gottes, der die nicht Gott hingegebenen Menschen erneut zur Annahme seines Wesens verführt. Die Verführten beginnen einen Krieg gegen die Gotteskinder, die gemäß des Wesens des Evangeliums jedoch nicht kämpfen sondern Gott um Hilfe bitten. Die Hilfe wird ihnen als göttliches Feuer gewährt, das mit großer Macht auf die Erde kommt und Satan samt seinem Anhang in den sogenannten Feuersee drängt,
Damit endet aber nicht nur Satans Einfluß in Gottes Reich sondern auch die Zeit und die gesamte heute gewohnte irdische Erscheinung. Gott wird allgegenwärtig, hält das “jüngste Gericht” und schafft anschließend einen Neuen Himmel und eine Neue Erde.
Somit erschien es mir zur völligen Darlegung der Umsetzung von Gottes Willen erforderlich, auch die gesamte Zeit skizzenhaft in die Betrachtung einzubeziehen, die auf die durch Jesus Christus erwirkte Erlösung im Evangelium hinführt, und als Vorgeschichte der Auslegung voranzustellen. Darin gewinnt der Gedanke hinsichtlich des Beginns eine wesentliche Bedeutung, weil es in Gottes ewigem Reich weder Ende noch Anfang gibt. Erst die Empörung Satans gegen Gott brachte einen Bruch in diese Kontinuität der Ewigkeit von Gottes Reich und damit einen Anfang, in welchem Gott Himmel und Erde schuf. Nach entsprechender Reife der Entwicklung von Himmel und Erde schuf Gott dann Menschen nach seinem Bilde. Gott förderte und behütete die Entwicklung dieses Menschen auch in seiner Verlorenheit als Gefallener, bis Gott aufgrund der Ebenbildlichkeit mit seiner ganzen Fülle im Menschen Jesus leibhaftig werden konnte. Damit zog das Evangelium auf der Erde ein, mit welchem Gott einerseits vom Sündenfall erlösen und andererseits auch die restlose Überwindung Satans Schritt für Schritt wirksam ausgestalten konnte, wobei Erlöste seine Mitarbeiter wurden..